30. September - 3. Oktober 2005   Nibelungenopen Worms


     Der 1. Tag

Am Freitagabend den 30.09.2005 begannen also die 2. Nibelungen Open in Worms. Manuel, Fabian und meine Wenigkeit (Thomas) wollten nicht nur jede Menge Punkte einfahren sondern auch möglichst eine ELO-Halbwertung abstauben. Peter fungierte als Schiedsrichter, der benötigt wird bei so einem Fide-Turnier. Der erste Eindruck war nicht schlecht - Gute Organisation, einfache Beschilderung und zeitnahe Aushänge.
Für das leibliche Wohl sollte auch bestens gesorgt sein, wie wir im Vorfeld schon erfuhren.
Mein erster Gegner war der erwartete 2000er (Orban, Andreas) gegen den ich trotz meiner Lieblingsvariante im Sizilianer keine Chance hatte. Fabian durfte gegen einen DWZ-losen (Schupp, Uwe) antreten der sich doch als stärker herausstellte als man vermuten durfte. Somit fuhr nur Manuel mit einem Punkt gegen seinen jungen 1200er (Glöckler, Maximilian) am ersten Tag nach Hause.

     Der 2. Tag

Schon früh um 9 begann die 2. Runde am Samstagmorgen. Ich konnte meinen ersten Punkt einfahren, obwohl mein Gegner (Kuhn, Arno) sich beharrlich weigerte aufzugeben und mich mit nervenden Remisangeboten in klarer Verluststellung bis auf die Toilette verfolgte ("Machemer doch Remis").
Fabian und Manuel hatten erst mal nicht soviel Glück. Manuels Schweizer Gegner (Nabavi, Parvis) war zu stark und Fabians Gegner (Verges, Jörg) spielte wie eine Maschine und trotzte den Mattangriffen Fabians mit häufigen "Pinkelpausen" und sehr genauen Zügen.
Für die Wartezeit gab es einen Analyseraum, der zwar hin und wieder als Schachkinderspielplatz missbraucht wurde, aber dennoch eine gute Rückzugsmöglichkeit darstellte. Für jede Menge Tumult in der 2. Runde sorgte die Partie Christ Patrick - Roth Michael bei der sich Hr. Roth unbelehrbar weigerte einen Zug auszuführen weil er glaubte sein Gegner hätte noch nicht gezogen. Schließlich zog Patrick ein 2. Mal und verwandelte seine Verluststellung in eine Gewinnstellung.
Nach gutem und günstigem Mittagessen (hätte allerdings etwas mehr sein können :-)) begann dann die Runde 3.
Nach 15 Zügen klingelte bei meinem Gegner (Schott, Reimund) das Mobiltelefon in der Tasche, was er nachdem er es bemerkte schnell zu unterbinden versuchte. Nachdem er die nächste halbe Stunde nicht am Brett vorzufinden war erklärte ihm Peter dann draußen die Fide Regeln - woraufhin er abreiste. Mit 2 aus 3 Punkten und bisher 2 Elo-Gegnern war mir die Halbwertung schon fast sicher. Nur leider kam ich heute nicht mehr zum Schachspielen.
Fabian gewann gegen seinen "1200er" (Iwanicki, Marcel) nur Manuel schwächelte leicht gegen seinen Gegner (Baumgärtner, Jens) und verlor.

     3. Tag

Heute sollte Fabians Tag werden, der 2,5 aus 2 holt. Zuerst ein Sieg gegen den Oppenheimer Kirmeir "1. b3", Andreas der IMMER im 12. Zug Remis anbietet und sich erst danach in die 4 Reihe vorwagt. Nachdem Fabian hier gekonnt alle Kniffe seines Gegners umschifft hatte und auch in der nächsten Partie ein Remis holte hatte er 1,5 Zähler an diesem Tag erreicht.
Allerdings wurde ihm im Nachhinein noch ein Punkt aus der 2. Runde zugeschrieben nachdem gegen den betroffenen Spieler Betrugsanschuldigungen laut geworden waren (mit DWZ 1600 Remis gegen einen FM, interessanterweise spielte er die gleichen Züge wie PocketFritz und er musste immer noch so oft pipi...). Der Betroffene Spieler reiste überstürzt ab als man die Partie mal nachanalysieren wollte und Fabian lag jetzt mit 3,5 aus 5 ganz weit vorne. Ob man auf "Entgangene Elo-Freuden" klagen kann, wird zur Zeit noch von unserer vereinsinternen Rechtsabteilung geprüft.
Manuel lief leider immer noch nicht rund und holte "nur" 2 Remis gegen schwächere DWZ-ler.
Die "Orban"-Partie gegen Christ Patrick sorgte für Aufregung und Heiterkeit in meiner direkten Umgebung. Nachdem erst Patrick Remis anbot, kam von Hr. Orban "Spielen wir mal weiter". 30 Minuten später wiederholte sich die Szene mit umgekehrten Rollen. Als dann noch O. die Stellung (Springer gegen Läufer bei festgefahrenem Bauernendspiel) während der Partie analysierte um Patrick zum Remis zu bewegen und die umstehenden langsam die Fassung verloren, reichte es Patrick - er öffnete seine Bauernstruktur, verlor natürlich gegen den 400 DWZ-stärkeren Orban und war trotzdem glücklich.
Ich schaffte es leider nicht gegen meine beiden "2100er" (Hefter, Dmitrij, Hegermann, Frank) einen halben Punkt zu holen obwohl ich in der 2. Partie Gegenchancen hatte wie Shredder im nachhinein bestätigt. Aber man muss wohl auch mal was riskieren...

     4. Tag

Heute mussten wir bereits eine halbe Stunde früher antreten. Mein Gegner (Chitzios, Grigorios) versuchte mich noch im Halbschlaf mit taktischen Spielereien zu überrumpeln, bis er erst die Qualle und dann die Partie verlor. In der letzten Runde erreichte ich gegen den gleichstarken Hennrich, Reinhard ein Remis in schlechterer Stellung - allerdings wäre sein Opferangriff den er grade starten wollte auch fehlgeschlagen wie die Nachanalyse zeigte.
Manuel holte gegen erst gegen Maleski, Heinz einen ganzen Punkt und dann gegen Klein Maximilian einen halben und Stand schließlich mit 3,5 aus 7 mit mir auf gleicher Höhe.
Fabian konnte als einziger noch das Ruder rumreißen und spielte erst ein umkämpftes Remis gegen Kropp, Volker, musste sich aber schließlich gegen die 2. Beste Frau (Klein, Annette) des Turniers in der Schlussrunde geschlagen geben, nachdem sein schöner Mattangriff leider nicht durchschlug.

Endstand:
Wall, Fabian      4,0 Punkte - BH 21.5 - Platz 54
Pilger, Thomas  3,5 Punkte - BH 21,5 - Platz 76
Gauer, Manuel   3,5 Punkte - BH 18,0 - Platz 83

Sonderpreis:    Faiss, Peter   Platz 1 als souveränster Schiri

Nach einem gemütlichen Umtrunk und deftiger Mahlzeit in Pfeddersheim und Abschlussanalyse in Lörzweiler hatte uns die Welt wieder.
Fazit: Gerne wieder!

TP